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Über uns

Die Humanistische Vereinigung ist eine (1848 gegründete) Wertegemeinschaft.  Sie setzt sich dafür ein, dass alle Menschen frei und selbstbestimmt leben können. In ihrer pädagogischen, sozialen und politischen Arbeit fördert sie ihre Grundwerte Menschlichkeit und Vernunft.

Die Humanistische Vereinigung (HV) tritt in Deutschland und weltweit für Menschen ein, die ihr Leben frei von religiösen Bezügen leben und gestalten möchten. Unsere Weltanschauungsgemeinschaft steht in der Tradition der freireligiösen Bewegung des 19. Jahrhunderts und orientiert sich an den Grundwerten des Humanismus: Freiheit, Bildung und Mitmenschlichkeit. Diese bilden das Fundament unseres Engagements im sozialen, pädagogischen und politischen Bereich. Die HV besteht bereits seit 1848 und ist als öffentlich-rechtliche Körperschaft staatlich anerkannt.

Wir stehen für eine vielfältige und tolerante Gesellschaft, in der Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen und Religionen gut zusammenleben. Wir schaffen Orte, an denen Wertebildung stattfindet und setzen uns mit unserer Arbeit für die Förderung des allgemeinen Wohls und des Glücks des Einzelnen ein.

Durch alle Lebensphasen begleiten wir Menschen und helfen ihnen dabei, ihrem Leben aus eigenen Überzeugungen und Handlungen heraus Sinn zu verleihen. Unser bundesweites Angebot reicht von weltlichen Namensfeiern, Jugendfeiern, Hochzeits- und Trauerfeiern, über Kitas, eine Grundschule, eine heilpädagogische Jugendeinrichtung, ein Studienwerk und Studierendenwohnheime, sowie Kultur-, Beratungs- und Seelsorgeeinrichtungen.

Auf politischer Ebene setzen wir uns unter anderem für die Wahrung der weltanschaulichen Neutralität staatlichen Handelns, für Meinungs- und Bekenntnisfreiheit, den Schutz von bedrohten und verfolgten Humanist*innen weltweit und für Selbstbestimmung über das eigene Leben und die Chancengleichheit von allen Menschen ein.

Als Teil der internationalen Humanistischen Bewegung sind wir Mitglied der Humanists International (HI), die beratende Stimme bei der UNO, der UNESCO und beim Europarat hat und weltweit mehr als vier Millionen Menschen repräsentiert.

Die Frage nach einem sinnerfüllten Leben beantworten wir nicht theoretisch, sondern praktisch in unserer täglichen Arbeit.

Humanismus als Weltanschauung

Was ist Humanismus?

Humanismus, wie wir ihn verstehen, ist eine Weltanschauung, die sich an den Interessen, den Werten und der Würde des einzelnen Menschen orientiert. Er ist ein Sammelbegriff für Ideen, deren Ziel es ist, die Grundlagen für das menschliche Dasein zu verbessern und insbesondere die Menschlichkeit (humanitas) voranzubringen. Gewissensfreiheit, Anerkennung der gesellschaftlichen Pluralität und Gewaltfreiheit sind wichtige humanistische Prinzipien, die sich im solidarischen Zusammenwirken aller Menschen in nachhaltiger sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Verantwortung entfalten sollen.


Humanismus entwickelt Ideen und Initiativen, wie ein selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben zu verwirklichen ist. Obgleich es verschiedene Strömungen im Humanismus gibt, spricht er, so wie wir ihn vertreten, vor allem Menschen ohne religiöse Bindungen an - gleich ob atheistisch, agnostisch, freidenkend oder freigeistig.


Was ist dabei besonders an der Humanistischen Vereinigung?

Der Humanismus, wie er von der Humanistischen Vereinigung (HV) vertreten wird, versteht sich als positive Weltanschauung, als eine Art, das Leben zu leben – als eine Lebenseinstellung. Es geht ihm z. B. um die praktische Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und die Beantwortung ethischer Fragen. Dieser weltanschaulich begründete "praktische Humanismus" ist es vor allem, der die HV von anderen Organisationen unterscheidet.


Daher engagiert sie sich ergänzend zur intellektuellen Auseinandersetzung und Weiterentwicklung der Fundamente ihrer Weltanschauung - wie z.B. der Rolle eines naturalistischen Weltbildes, der Bedeutung evolutionären Denkens und anderem - in einer Vielzahl von sozialen, pädagogischen und kulturellen Projekten. Sie reichen von der Kinderkrippe über die private Grundschule bis hin zur Beratung für Patientenverfügungen und medizinethischer Hilfestellung und vielem anderen mehr. Denn gerade im sozialen und Bildungsbereich gibt es bisher viel zu wenige spezifisch humanistische Angebote und Dienstleistungen.

Gegen die Vernachlässigung oder sogar Diskriminierung humanistischer Bedürfnisse wollen wir nicht durch bloße Kritik an den Zuständen vorgehen, sondern darauf auch mit konkreten, eigenen Angeboten antworten. Daher fordert die Humanistische Vereinigung konsequent die grundgesetzlich garantierte Gleichbehandlung mit anderen Weltanschauungsgemeinschaften und insbesondere den Religionsgemeinschaften ein – bei der Finanzierung der Humanistischen Beratung im Krankenhaus, bei einem eigenen Schulfach Humanistischer Unterricht bis zu den Sendezeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Forderung nach Gleichbehandlung endet freilich dort, wo überkommene Kirchenprivilegien ins Kraut geschossen sind und eine grundlegende Reform angezeigt ist.

Lesen Sie dazu auch unseren Gleichstellungsbericht:

 

Gläserne Wände 

Unsere Geschichte

Die Humanistische Vereinigung hat ihre Wurzeln in Nürnberg. Das freigeistige Nürnberg kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Schon im Jahr 1848 wurde hier eine "frei-christliche Gemeinde" im Sinne der Reformbestrebungen des dissentierenden Geistlichen Johannes Ronge gegründet. Schon bald unterhielt die Gemeinde zwei Kindergärten, eine Schule sowie eine Sozialstation. Diese Aktivitäten wurden vor allem vom rührigen Frauenverein der Gemeinde getragen.

Nürnberg war bis zur Zwangsauflösung 1852 der Hauptort der Ronge'schen Reformbewegung für ganz Süd- und Ostdeutschland von Straßburg bis Breslau. Leider konnte die Gemeinde nach ihrer eingeschränkten Wiederzulassung in den 1860er Jahren und später als "Freireligiöse Gemeinde" hieran nicht mehr in dieser Form anknüpfen. Doch beschäftigte man hauptberufliche Sprecher für die gemeindlichen Feiern sowie Lehrer, die einen freireligiösen Unterricht an den öffentlichen Schulen in Nürnberg für über 500 Schüler*innen durchführten. Auch der Philosoph Ludwig Feuerbach, der auf dem Nürnberger Rechenberg lebte und dem heute dort ein "Philosophenweg" gewidmet ist, zählte zu den Mitgliedern. In der Weimarer Republik erreichte die Mitgliederzahl des "Bundes für Geistesfreiheit" (bfg), wie die Gemeinde seit 1927 hieß, etliche tausend Menschen.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde der mehrheitlich sozialdemokratisch und zur Arbeiterbewegung hin orientierte bfg verboten und zerschlagen. Sein Vorsitzender, Richard Schramm, wurde im KZ Dachau inhaftiert. Nach dem Krieg wurde der "Bund für Geistesfreiheit" wieder gegründet und von der Staatsregierung in seine alten Rechte als Körperschaft des öffentlichen Rechts eingesetzt. Deshalb nimmt das Kultusministerium bis heute einige rechtsaufsichtliche Aufgaben für die HV wahr.

In einem Stadtmauerturm am Westtor, der heute die Ausstellung der turmdersinne gGmbH beherbergt, fand seither eine engagierte Jugendarbeit statt. Der bfg wirkte in den 1970er und 80er Jahren auch im Umfeld der Neuen Sozialen Bewegungen für Frieden, Frauenrechte und internationale Solidarität. So geht z. B. die Benennung des Platzes am Südausgang des Hauptbahnhofes in "Nelson-Mandela-Platz" u. a. auf seine Initiative zurück.

Die Eröffnung des ersten Humanistischen Kindergartens im Stadtteil Mögeldorf 1994 markiert den Beginn der verstärkten Hinwendung zu einem "praktischen Humanismus", die 1997 durch die Umbenennung in "Humanistischer Verband Deutschlands - HVD-Nürnberg" unterstrichen wurde. Im Oktober 2011 wurde eine weitere Namensänderung wirkam: seither heißt der Verband "Humanistischer Verband Deutschlands - Bayern", kurz HVD Bayern und seit Juli 2019 "Humanistische Vereinigung".

Unsere Projekte und Einrichtungen im Portrait

Die folgende Broschüre gibt Ihnen einen guten Überblick über unsere Tätigkeit im sozialen, pädagogischen, kulturellen und politischen Bereich.

Unsere Imagebroschüre

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Die Strg-Taste (Strg = Steuerung) ist jeweils ganz rechts und links in der untersten Tastenreihe zu finden. Auf englischen Tastaturen heißt diese Taste Ctrl (= Control). Beim Mac anstelle der Strg- die Befehl-Taste (cmd) drücken.

  1. Strg-Taste gedrückt halten und +/- Tasten drücken. Im Firefox und Google Chrome kann die Größe mit Strg und 0 wieder auf Standard zurückgesetzt werden.
  2. Strg-Taste gedrückt halten und Mausrad drehen. Internet Explorer (IE): Nach oben drehen = vergrößern. Firefox: Nach oben drehen = verkleinern.
  3. Über das Menü: Im IE lässt sich die Schriftgröße im Menü Ansicht > Textgröße in fünf Größen ändern. Beim Firefox kann man über das Menü Ansicht > Schriftgrad die Darstellungsgröße schrittweise verändern oder zurücksetzen, die Tastenkürzel stehen daneben.

Alle 3 Möglichkeiten funktionieren zumindest im Internet Explorer und im Mozilla Firefox, die Variante 1. ist auch bei vielen anderen Browsern Standard.