Mit Reflexion und Akzeptanz

Gleichberechtigung, Gender und geschlechtssensible Pädagogik: Der HVD-Mitarbeitertag am 2. November stand unter dem Zeichen der Geschlechter.

Michael Bauer, Vorstand des HVD Bayern, sprach zunächst über die Geschichte des HVD Bayern und über den besonderen Wert, den Gleichberechtigung und kindeswohl orientierte Pädagogik traditionell im Verband genießen. Mit Margarethe Meyer-Schurz, Anna Steuerwald Landmann und Käte Strobel stellte Bauer gleich drei bedeutende Frauen vor, die - im Falle von Margarete Meyer-Schurz - entweder aus dem freigeistigen Umfeld des heutigen HVD Bayern stammten oder seinen Vorgängerorganisationen sogar angehörten. Sie alle engagierten sich auf ihre je eigene Weise für Gleichberechtigung und Kinderrechte, in der Jugendhilfe oder in Bildungseinrichtungen.

Margarete Meyer-Schurz etwa war eine der in den USA so genannten Forty-Eighters, der TeilnehmerInnen oder UnterstützerInnen der Revolution von 1848, die später im Exil ihr Glück suchten. 1856 gründete sie in Watertown, Wisconsin den ersten Kindergarten der USA (auch der erste Nürnberger Kindergarten, 1850 in der Sebalder Altstadt eröffnet, war übrigens eine Gründung der damaligen freireligiösen Gemeinde). Anna Steuerwald Landmann, als Jüdin von den Nationalsozialisten verfolgt, stritt für Frauenrechte und gewaltfreie Erziehung. Freimütig sprach sie schon früh über alternative Beziehungsmodelle zur Ehe - wofür ihr im Deutschland der 1920er Jahre viel Feindschaft entgegen schlug. Käte Strobel wiederum widmete sich als Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit (schon seit 1949 saß sie für die SPD im Bundestag) der sexuellen Aufklärung. Sie gab den Sexualkunde-Atlas heraus und den bekannten Aufklärungsfilm Helga in Auftrag. Als Bundespolitikerin arbeitete sie an der Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, die 1974 dann ja auch zumindest teilweise erfolgte.

Sensibilität ist wichtig

Im Anschluss wurde, auch anhand von Filmmaterial, gezeigt, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern beileibe nicht so groß sind, wie manche das behaupten mögen. Ulrike von Chossy, Bereichsgeschäftsführerin Pädagogik und Managerin der Humanistischen Grundschule in Fürth, warnte denn auch davor, in Geschlechterklischees abzugleiten oder Kinder nach vermeintlich typisch weiblichen oder typisch männlichen Merkmalen zu sortieren. Inklusive Pädagogik erkenne Verschiedenheit an; Heterogenität sei die Normalität. Die Auseinandersetzung mit dem biologischen wie auch dem sozialen Geschlecht erfordere Sensibilität. Von Chossy warb außerdem für Akzeptanz und Selbstreflexion und präsentierte verschiedene aufklärerische Medien, die in Unterricht oder Kitaalltag integriert werden könnten.

Die zweite Hälfte des Mitarbeitertages über arbeiteten die rund 170 anwesenden PädagogInnen in Arbeitsgruppen. Sie reflektierten ihre bisherige Praxis und tauschten sich aus über Diskriminierungserfahrungen, über Geschlechterrollen und den möglichen pädagogischen Umgang mit Trans- und Intersexualität.

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