Ein runder Jahresausklang
Der Silvesternachmittag der Humanistischen Vereinigung (HV) war einen Besuch wert, was auch viele Besucher*innen wahrnahmen. Gemütlich war es und teils lachend, teils fröstelnd konnte man den Kurzkrimis mit Lokalkolorit von Jan Beinßen lauschen, die mit wunderbaren Klängen an Saxophon und Piano gewürzt wurden.
Den Start bildete allerdings zunächst ein kleiner Jahresrückblick durch Michael Bauer als Vorstand der HV. Nicht nur die Notwendigkeit der Umbenennung vom HVD Bayern zur Humanistischen Vereinigung hob er hervor, sondern auch das breite Aufgabenspektrum der Organisation: Von der Krippe bis zum neu entstehenden Disgusting Food Museum in Berlin, der Aufstellung als bundesweite Organisation und insbesondere das Engagement für Menschlichkeit und Vernunft. "Unser Humanismus entwickelt sich im Gespräch, im Nachdenken, er entsteht im Tun. Er ist für die Menschen da. Und er setzt Pluralität voraus.", betonte er. Wer ewig gültige Wahrheiten oder Propheten suche, werde bei der HV nicht fündig. Deshalb sei es auch notwendig gewesen, sich umzubenennen, eine selbständige Form zu finden, um genau dafür einzustehen.
Sehr angenehm war das Format der Kurzkrimis, die sich mal mit Morden im Stadion, der Highsociety Frankens, verfeindeten Nachbarn oder einer (doch nicht so) mörderischen Zugfahrt mit dem Adler befassten. Lachten die Zuhörer*innen noch im einen Moment, so wurde es ihnen im nächsten frostig ums Herz. Dazwischen lenkte die virtuose Musik durch Michael Stahl und Frieder Scheerer an Piano und Saxophon die Aufmerksamkeit entweder auf ebenso gruselige Bahnen oder lenkte beschwingt die Gedanken woanders hin, zur nächsten Geschichte mit fränkischer Note. Der Silvesternachmittag war damit wie schon in den Vorjahren ein guter Ausklang des alten Jahres und ein ebenso guter Start in den Silvesterabend.